Valpolicella Ripasso

Das Erzeugungsgebiet

Der Valpolicella Ripasso stammt aus dem Gebiet nördlich der Stadt Verona. Es handelt sich um ein Gebiet, das sich seit jeher hervorragend für den Anbau von Reben eignet, die hier seit Tausenden von Jahren angebaut werden. Schon zur Zeit der alten Römer war das Gebiet um Verona für seine hervorragenden Weinerzeugnisse berühmt, und der Name Valpolicella leitet sich möglicherweise von dem lateinischen Ausdruck vallis polis cellae ab, was so viel wie Täler mit vielen Kellern bedeutet. Die Bezeichnung umfasst ein breites Hügelland, das sich vom Gardasee bis zur Provinz Vicenza erstreckt. Das westliche Gebiet besteht aus dem Classica-Gebiet, in der Mitte befindet sich das Valpantena, während der Rest des Gebiets in das östliche Gebiet fällt. Es handelt sich um eine ziemlich große Region, die von tiefen Tälern geprägt ist, die von den Ausläufern in Nord-Süd-Richtung zur Ebene hin abfallen. In den herrlichen, hauptsächlich nach Süden ausgerichteten Hügellagen herrscht ein für den Weinanbau besonders günstiges Klima. Das weite Becken des Gardasees trägt zu milden Temperaturen bei, die im Sommer fast mediterran anmuten. Die Gebirgskette der Lessini bietet einen natürlichen Schutz vor kalten Winden und Störeinflüssen, die aus dem Norden kommen und die Niederschläge reduzieren. Die Böden, auf denen der Valpolicella Ripasso wächst, sind recht heterogen und variieren stark von Gebiet zu Gebiet, bestehen aber überwiegend aus einer Kalksteinmatrix, die aus dem langsamen Zerfall von Dolomitgestein resultiert, mit dem Vorhandensein von alten Moränen- oder Schwemmlandablagerungen und vulkanischen Bestandteilen, vor allem im östlichsten Gebiet, in Richtung der Soave-Zone. Im Allgemeinen handelt es sich um sehr entwässernde, skelettreiche Böden, die für die Bedürfnisse der Reben geeignet sind. Die Reben werden bis zu einer Höhe von etwa 500 Metern auf oft steilen, oft mit Trockenmauern terrassierten Hängen angebaut.

Die Rebsorten des Ripasso und die Weine des Gebiets

Die Valpolicella-Weine werden aus den autochthonen roten Rebsorten des Veroneser Gebiets hergestellt. Wie bei allen großen Terroirs, von Burgund bis Bordeaux, von den Langhe bis Montalcino, gibt es auch in diesem Gebiet eine tausendjährige Verbindung zwischen dem Produktionsort und den Rebsorten. Ein Prozess tiefgreifender Wechselwirkungen und Anpassungen, der es ermöglicht hat, die am besten an die pedoklimatischen Bedingungen angepassten Sorten auszuwählen und zu kultivieren, die in der Lage sind, höchste Qualität zum Ausdruck zu bringen. Wie in den vergangenen Jahrhunderten werden auch heute noch fast ausschließlich Corvina, Corvinone und Rondinella angebaut, zusammen mit anderen lokalen Rebsorten wie Molinara und Oseleta. Das Vorhandensein bedeutender autochthoner Rebsorten von großem önologischem Wert hat das Gebiet immer vor der Versuchung bewahrt, die berühmten internationalen Rebsorten anzupflanzen, die seit Ende des 19. Jahrhunderts die Welt erobert haben: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Grenache und Syrah. Diese Eigenschaft hat es ermöglicht, ein Merkmal von Authentizität und historischer Kontinuität zu bewahren, das einen echten Wert darstellt und die Herstellung von Weinen aus Venetien mit einer starken Identität und Wiedererkennbarkeit ermöglicht. Getreu den ältesten Bräuchen wird der Valpolicella Ripasso aus Corvina Veronese und/oder Covinone und Rondinella hergestellt, denen ein kleiner Prozentsatz nicht aromatischer roter Trauben, die in der Provinz Verona zum Anbau zugelassen sind, zugesetzt werden darf.

Eigenschaften und Kombinationen

Dieser Rotwein aus Venetien entsteht aus der alten Tradition des Trocknens von Trauben, die seit jeher im Veroneser Gebiet praktiziert wird, und aus einem besonderen önologischen Verfahren, das sich an der toskanischen Verwendung des Chianti orientiert und in einer zweiten Gärung auf dem ausgelaugten Trester des Amarone oder Recioto besteht. Eine sehr präzise Wahl, die einem Verbrauchergeschmack entgegenkommt, der vor allem Weichheit und Reichtum bevorzugt. Um dieses Ergebnis zu erzielen, werden die Rebstöcke so bewirtschaftet, dass sie nur wenige Trauben pro Pflanze mit intensiven, konzentrierten Aromen und einem hohen Zuckergehalt hervorbringen. Das Ergebnis ist ein Rotwein, der sich durch eine gute Struktur, entwickelte und samtige Tannine und einen weichen, reichen und anhaltenden Geschmack auszeichnet. Sein sensorisches Profil zeigt Aromen von reifen Kirschen, Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren, Schwarzkirschen, Waldbeerkonfitüre, Nuancen von Veilchen und würzige Anklänge von Zimt, Nelken, Vanille und schwarzem Pfeffer.

Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ist er ein intensiver, körperreicher Rotwein, dem es gelingt, den Duft und die Frische der Frucht mit reicheren, weicheren und entwickelteren Aromen zu verbinden, die durch die Ripasso-Technik entstehen. Er ist ein idealer Begleiter zu Braten, rotem Fleisch, gegrilltem Fleisch, kleinen Braten oder geschmortem Wild.

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