Die Produktionstechnologien des Roséweines
Der Erfolg dieser Typologie auf der internationalen Bühne ist ein jüngeres Phänomen und oft an Moden und neue Verbrauchertrends gebunden. In einigen Gegenden jedoch wurzelt die önologische Tradition des Rosa in der fernen Vergangenheit. Einige Regionen in Süditalien, wie die Abruzzen, Apulien und Sizilien, sind seit jeher Heimat der Rosé Weine und konkurrieren mit den bekannten Interpretationen der Provence. Ein weiteres wichtiges Produktionsterritorium ist der Gardasee, an den Grenzen zwischen der Lombardei und dem Veneto, wo die berühmten Chiaretti entstehen.
In diesen Zonen ist die Erzeugung von rosarotem Most ein hundertjähriges Phänomen, das an die bäuerlichen Traditionen, weiße und rote Rebsorten gemeinsam zu keltern, gebunden ist. Die großflächige Verbreitung begann jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg, dank der kaufmännischen Intuition einiger apulischer Produzenten, die beachtlichen internationalen Erfolg ernteten. Seither haben sich die önologischen Kenntnisse verbessert und es ist heute möglich, drei verschiedene Produktionstechniken zu verwenden.
Man darf nicht vergessen, dass die intuitivste und logischste Art, das Mischen weißer und roter Produkte, um eine rosa Farbe zu erhalten, in fast allen Produktionsländern verboten ist. Die einzige erlaubte Ausnahme betrifft die Verarbeitung der Cuvée für Champagner und Schaumweine.
Die häufigste und weit verbreitetste Technik für die Erzeugung der Rosé Weine ist eine kurze Mazeration der Schalen im Most, wobei rote Rebsorten verwendet werden. Die Intensität der Farbe kann so direkt proportional zur Länge des Maischekontakts variieren. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der Mazeration für „eine Nacht“, also einer Dauer zwischen 6-12 Stunden, und der für einen Tag. Im ersten Fall erhält man eine leichte und zarte Farbe, im zweiten ein intensives zu Rot tendierendes Rosa. Es kann, je nach Tiefe, als Korall-oder „Cerasuolo“-rosa, Kirsch- oder sogar „Chiaretto“-Rosa definiert wird. Zu dieser Kategorie zählen viele abruzzische Rosé Weine, aber auch apulische und sizilianische.
Eine zweite, aus Frankreich importierte Technik wird „saigné“ genannt, was so viel wie Blutung oder Aderlass bedeutet. Sie besteht aus der Zugabe von einem Teil Rotweinmost, der bereits die volle Mazerationszeit durchlaufen hat, zu weißem Most, der so ein Rosé Wein werden kann. Diese Methode wird von einigen Produzenten von Rot- und Schaumweinen in Italien wie Frankreich verwendet. Die dritte Lösung sieht die Verwendung von tanninarmen, pigmentierten roten Trauben vor. Es sind also Trauben mit farbigem Fruchtfleisch, die den Most, ohne einen dafür nötigen Maischekontakt, einfärben können. Sie ist eine seltene Praxis, da sie sich auf sogenannte Teinturier Rebsorten, wie Nero d’Avola, Ancellotta, Cinsaut, Alicante, Montepulciano und Tintilia, beschränkt.
Die Karte der Hauptproduktionszonen
Herausragende Expressionen von Rosé Wein werden mittlerweile auf der ganzen Welt produziert, doch die bekanntesten kommen aus den mediterranen Gebieten, mit der längsten önologischen Tradition. Prestigeträchtige Etiketten werden, zum Beispiel, in Südfrankreich erzeugt, wo das Klima durch sanfte Meeresbrisen gemildert wird und eine Vielzahl an für die Produktion von Rosè geeignete Rebsorten wächst. Neben der Provence, wo autochthone Sorten, wie Cinsault und Grenache verwendet werden, sind Languedoc und Roussillon wichtige Produktionszonen. In letzterer sticht die kleine Gemeinde von Tavel hervor, die namensgebend für eine wichtige Herkunftsbezeichnung ist.
Italienische Rosé Weine werden auf der gesamten Halbinsel produziert, doch im Süden sind sie besonderes verbreitet. In Südtirol finden wir einige frische und zarte Interpretationen des Lagrein, in der Gegend des Gardasees genüssliche und vielseitige Etiketten des Chiaretto. Sie werden in die Regionen Lombardei, wo die Rebsorten Groppello, Marzemino, Barbera und Sangiovese verwendet werden, und Venetien, mit Corvina und Rondinella, aufgeteilt. In den letzten Jahren ist auch die Toskana durch die Verarbeitung von internationalen Rebsorten und Sangiovese in die erste Liga aufgestiegen.
In den Regionen Süditaliens finden wir einige der bekanntesten Versionen: vom Cerasuolo d’Abruzzo, auf Montepulciano Basis, bis hin zu den vollen und strukturierten Expressionen des Gaglioppo in Kalabrien. Rosè Weine aus Apulien belegen einen der besten Plätze, mit Negroamaro aus Salento und Nero di Troia Sorten. Durch ihre hervorragende Qualität haben es zuletzt auch die Versionen aus Sizilien zu beachtlichem Erfolg gebracht. Besonders die am Ätna produzierten Weine aus Nerello Mascalese. Auf dem Rest der Insel wird hauptsächlich Nero d’Avola verwendet.
Am Tisch ist dieser Weintypus sehr flexibel und kann die verschiedensten Momente und Speisen begleiten: von täglichen und informellen mit Käse, Pizza, Frittiertem, Pilzen und Vorspeisen bis hin zu ausgeklügelten Gerichten mit Fisch, Krustentieren und Meeresfrüchten. Aufgrund der herausragenden Frische und angenehmen Trinkigkeit, schmecken diese Weine in den Sommermonaten oder, das ganze Jahr über, beim Aperitif, romantischen Gelegenheiten oder üppigen Mahlzeiten auf Fischbasis, am besten.
Bei Callmewine finden Sie eine breite Auswahl an Etiketten, im online Verkauf und zum besten Preis. Entdecken unseren Katalog, wähle deine Lieblingsflaschen von gutem Rosé Wein und erhalte sie Online bei Callmewine zu vorteilhaften Preisen.